Geschichte der Gebirgstruppe 1939
Polenfeldzug 1.9 - 6.10.1939

Panzer auf dem Vormarsch
Am ersten September 1939 um 0445 Uhr eröffnete das Schulschiff "Schleswig Holstein" das Feuer in der Bucht von Danzig auf die Westerplatte. Andere Boden- und Luftverbände waren gleichzeitig auf dem Weg zu ihren vorgegebenen Zielen. Polen wurde von dem Blitzschlag nicht unvorbereitet getroffen. Mit der Mobilmachung vom 25.8.1939 waren starke Armeegruppen an der polnischen Westgrenze zusammengezogen worden. Mit der Operation "Fall Weiss" began der Zweite Weltkrieg.
Schon im August verließ der Stab des XVIII Geb.-A.K. Salzburg und bezog Stellung in den Bereitschafträumen in der Slowakei. Am Feldzug war die 1., 2. und 3. Gebirgsdivision beteiligt. Insbesondere die erste Gebirgsdivion war in heftige Kämpfe verwickelt.
GebJg treffen auf die polnische Landbevölkerung
GebJg Soldaten in Wartestellung
Die erste Gebirgsdivision wurde auf dem südlichen Heeresflügel westlich des Dukla-Passes in den Beskiden eingesetzt. Dort wurde sie am 5. September erstmals in Feuergefechte verwickelt. Von hier stießen Teile der Division nach Norden und Osten vor. Sie sollte in einer überholenden Verfolgungsbewegung entlang der polnischen Südgrenze Raum nach Osten gewinnen, um dann bei Gorlice die südliche Flankensicherung der polnischen Armee zu durchbrechen um nach Lemberg vorzustoßen.Der Anmarsch verlangte alles von den Gebirgsjägern, Tragtieren und Gerät.
Tagesmärsche von über 35km mit kurzen Rasten auf freiem Feld waren keine Seltenheit. Am 6. September erreichte man die Gegend von Zborov und 2 Tage später können sich die Bataillone bei Gorlice wieder vereinigen.
v.l.n.r. Eilmarsch und "Versorgungsbomben"
Die polnische Armee mußte unter dem Flankendruck eine Rückzugsbewegung nach Osten vornehmen und strategische beutendes Höhengelände bei Gorlice aufgeben. Entsprechend der Strategie der "überholenden Verfolgung" bildete die Division unter dem Kommando eine aus allen Waffengattung formierte Sturmtruppe mit dem Ziel Lemberg. Die übrigen Regimenter folgten in Eilmärschen.
Die "Sturmfahrt auf Lemberg" endete am 12. September wegen starkem Wiederstand am Rande von Lemberg. Die stark befestigte Stadt sollte eingeschlossen werden und vor nachgeführten Truppenteilen verteidigt werden. Die Einschließungs-, Ausbruchs- und Durchbruchskämpfe zogen sich vom 12.9 bis zum 21.9 hin. Teile der Divison gerieten dabei zeitweise in arge Bedrängnis und mußten hohe Verlußte hinnehmen. Besonders heftig waren die Kämpfe in bei Zboiska und bei der Seenenge bei Grodek. Erst am 21.9 ergaben sich gegen Mittag die verbliebenen polnischen Kräfte.
zu Pferde
Die Gebirgsjäger mußten Lemberg aber wieder räumen, da es in dem vordefinierten Teil des Nichtangriffspakt lag, der der Sowjetunion überlassen werden sollte. Es wurden etwa 64.000 Gefangene gemacht und 110 Geschütze sowie zahlreiches Kriegsgerät "erbeutet".

GebJg trauern um einen gefallenen Kameraden

Nach einem Monat war der letzte Wiederstand der polnischen Armee am 6.Oktober 1939 gebrochen. Die Verluste der polnischen Armee sind bis heute unbekannt. Demgegenüber standen 10.572 Tote, 30.322 Verwundete und 3409 Vermißte auf deutscher Seite. Die Gebirgsjäger mußten auch viele Verluste hinnehmen, es scheinen aber keine spezifischen Angaben hierüber zu existieren.

Die Gebirgsdivisionen zogen sich nach den Kämpfen an forderster Front in das Rheinland zurück. In den verschneiten Wäldern des Ahrtales und der Eifel bildeten sie ihren Ersatz für die nächsten Kampagnen aus.

1940 1/2